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Hohes Venn Torfmoor

Hohes Venn Torfmoor

Torfmoose

Im Gegensatz zum Hohen Venn auf dem belgischen Hochplateau trifft man bei den Fennen in der Hocheifel häufiger auf die Schreibweise mit einem "F" anstelle eines "V". Beide Wörter bezeichnen moorige Gebiete und sind auf denselben Wortstamm zurückzuführen, aus dem sich auch die französischen Worte "Fagne" für "Venn" sowie "Sphaigne" für "Torfmoos" herleiten. Letzteres ist mit dem lateinischen Gattungsbegriff der Torfmoose, "Sphagnum", bedeutungsgleich. Das Wort "Venn" ist damit eng mit dem Wort für "Torfmoos" verwandt und verweist auf ein ganz wesentliches Element in Mooren.

Torfmoose sind verantwortlich für die Torfbildung in Mooren. Sie zeigen außergewöhnliche Eigenschaften, die andere Pflanzen nicht aufweisen können. Ein Torfmoos kann über seine gesamte Körperoberfläche Wasser und Nährstoffe austauschen - andere Pflanzen können dies nur mit den Wurzeln. Dabei sondert es Säuren ab und erzeugt das saure Milieu, das natürlicherweise in einem Moor vorherrscht. Ein Torfmoos kann sich in seinen unteren Bestandteilen zersetzen, mit den verbliebenen oberen und gesunden Teilen jedoch weiterwachsen - auch dies ist eine Überlebensstrategie, zu der kaum eine andere Pflanze befähigt ist.

Jahrtausende alte Geschichte

Durch die Zersetzungsfähigkeit der Torfmoose entstehen über Jahrtausende die Torfschichten, die den charakteristischen Bestandteil der Moore bildet. Die Torfmoose überwuchern bei der Moorbildung andere Pflanzen, die sich dort angesiedelt haben und ziehen sie in den

Torfbildungsprozess mit ein. Daher findet man im Torf auch Überreste anderer Pflanzen.

Torf bildet sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 1 mm pro Jahr oder weniger. Eine Torfschicht von einem Meter Stärke weist somit auf eine mindestens 1.000jährige Entwicklungsgeschichte hin. Die Torfmächtigkeit in den Mooren der Schneifel übersteigt einen Meter nur selten. Daher hat es hier nur zur Ausbildung von kleineren Niedermooren und Zwergstrauchheiden gereicht. Auf der belgischen Seite finden sich gelegentlich Hangmoore mit Wollgras und ausgedehnten Beständen der Moorlilie.

"Unwertes" Land

Häufig wurden Moore in der Vergangenheit entwässert und zerstört, da sie als "unwertes" Land betrachtet wurden, das sich nicht bewirtschaften ließ. Die Unwirtschaftlichkeit eines Moores wird verständlich, wenn man seine Ökologie in Betracht zieht. Der Torf besteht aus nur halbzersetzten Pflanzenmaterial, das - im Gegensatz etwa zu einem Komposthaufen - nur zu einem verschwindend geringen Teil mineralisiert ist. Denn durch die saure Umgebung in einem Moor werden Bakterien und Pilze an der Zersetzung gehindert. Daher ist ein Moor sehr nährstoffarm, außerdem ist es sauer und feucht. Diese Bedingungen machen es für Kulturpflanzen ungeeignet.

In diesen Bedingungen liegen aber gleichzeitig auch die konservierenden Eigenschaften von Mooren, und man kann noch heute unter dem Mikroskop die Pflanzen und Pollen analysieren, die vor Tausenden von Jahren die Vegetation der Umgebung ausgemacht haben. Torfschichten sind wie ein Geschichtsbuch, das uns Aufschluss über die heimische Vegetationsgeschichte gibt.

Ökologisch wertvoll

Die Torfschicht in Mooren wurden in früheren Zeiten häufig entfernt, um dann dort einen kargen Ackerbau zu betreiben oder aufforsten zu können. Im Gegensatz zu früheren Zeiten wird in unseren Jahrzehnten der ökologische Wert von Moorgebieten als einzigartige Landschaftselemente anerkannt. Sie werden heute durch die Einrichtung von Naturschutzgebieten vor weiterer Zerstörung geschützt

 

 
 
 

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