In der Zeitung vom 10.02.1883 gab der Urgroßvater Clemens August mit seinem Bruder Heinrich die Aufnahme der Senfherstellung bekannt. Dabei war Heinrich für den Verkauf zuständig. Der Urgroßvater selbst betrieb die Senfherstellung im Nebenerwerb, er führte weiterhin seine Bau- und Kunstschlosserei.
Der Senf wurde von Urgroßmutter, im Hause Kirchstraße 105, produziert. Geworben wurde per Anzeige mit echtem "Düsseldorfer Senf" bzw. "nach Düsseldorfer Methode selbst fabricierten reinen Tafelsenf sowohl in Töpfen als auch Pfundweise".
Ein bereits vorhandenes Wasserrad wurde erneuert, um damit die Senfmühle anzutreiben. Es ist heute noch an der Rur, hinter dem Roten Haus, zu sehen.
In den 20er Jahren wurde mittels eines Autos und eines eigenen Fahrers Senf vor allem im Gebiet Eupen-Malmedy ausgefahren, u.a. in die Senfkonkurrenzstadt Düsseldorf, aber auch an die Ahr, an den Rhein und für einen Kunden bis nach Frankreich.
Emil kreiierte als neue Sorte neben dem "Montjoier Kräutersenf" außerdem einen "Edelsenf", der sich vermutlich aber kaum vom Kräutersenf unterschied.
Nach dem 2. Weltkrieg zu Zeiten der Firmeninhaberschaft von Clemens August`dem Enkel verlor der Senf nach und nach als Würzmittel an Bedeutung, da exotischere Gewürze beziehbar wurden. Die Bindung der kleinen Lebensmittelgeschäfte an Handelsketten liessen den Umsatz ebenfalls zurückgehen.
Der Urenkel von Clemens August, Guido Emil, schuf neben dem bisher üblichen "Ursenf" 19 weitere Geschmacksrichtungen und arbeitet auch jetzt wieder an der Vorbereitung neuer Sorten.
Nachdem die Mühle als Museum konzipiert wurde und mehrere Aufzeichnungen für das Fernsehen ("mittwochs in...", "So isses" usw.) in Kombination mit Live-Auftritten stattgefunden hatten, erlebt die Senfmühle einen neuen Boom, der nicht abbricht.
Entnommen aus Toni Offermann: "Kleine Geschichte der Monschauer Spezialitäten (Els-Dütchen-Pechklötzchen-Senf)" bzw. auch zu lesen in "Lecker kochen mit Senf", Weiss Druck
AlphaBit Webdesign & Online Marketing
Webdesign, Layout & Realisierung